Mickey Simmonds
"The Shape of Rain"
1995, Cymbeline/IRS
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Es beginnt mit den unverwüstlichen Regengeräuschen, bis schließlich auch die ersten Keyboardklänge zaghaft aus den Lautsprechern tröpfeln. Vornehmlich ruhig geht es
zu auf den knapp 49 Minuten dieses Albums von Mickey Simmonds, der hierzulande - wenn überhaupt - als Begleitmusiker diverser Interpreten bekannt ist, so arbeitete er
während seiner bisherigen musikalische Laufbahn immerhin für so illustre Leute wie Mike Oldfield (an dessen Album „Platinum" mich das Cover erinnert) oder Camel, vor
allem aber für Fish, und war maßgeblich daran beteiligt war, daß dessen beiden ersten Soloalben noch halbwegs erträglich waren. Alle zehn Titel von The Shape of Rain,
die es auf Längen zwischen zwei und und knapp acht Minuten bringen, hat er selbst komponiert und es versteht sich fast von selbst, daß er auch alle Instrumente selbst
spielt. Lediglich für die Vocalparts bediente er sich der Stimme von Martin Sunley, der allerdings seinen Job absolut zufriedenstellend erledigt, wenngleich er auch keine
Schwerstarbeit zu leisten hat, da fünf der Stücke instrumental sind. Musikalisch dominieren eindeutig die Keys, mal fast minimalistisch anmutend, mal mit viel Pathos.
Gelegentlich gehen einige der Stücke zumindest zeitweise in rockige Midtemponumern über, wie zum Beispiel „The dark" oder in „A Few Home Truths" und dann beweist
Mickey Simmonds, daß er seinen Instrumenten nicht nur Schönklänge entlocken kann, sondern durchaus für vertrackte Instrumentalparts gut ist. Dennoch zieht sich durch
die gesamte CD eine eher melancholische Grundstimmumg, also genau das Richtige, wenn man alleine zu Hause sitzt, und draußen der Regen aufs Dach trommelt. Es
ist zu befürchten, daß dieses unauffällige Album bei der Flut der Veröffentlichungen schlichtweg übersehen wird, und das wäre mehr als schade. Hätte es sich bei diesem
Album um ein Solowerk - zumindest was den Vokal-Teil angeht - des bereist erwähnten Ex-Marillion-Frontmanns gehandelt, wäre wohl jedes Fanclubmitglied mal wieder zu
einem musikalischen Orgasmus gekommen, auf den es jetzt wohl bis zum Sanktnimmerleinstag warten muß. Fazit: Nichts für Leute die meinen, Musik ist nur dann gut,
wenn sie ausschließlich mit einer Packung Kopfschmerztabletten konsumiert werden kann. Wer aber auf keybordorientierten MelodicProg steht, sollte durchaus mal ein
Ohr riskieren.
Wertung: 6
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... sorry, no english summary of this review ...
6 points
Don't forget to mention the DURP in your order !
© Renald Mienert
DURP - eZine from the progressive ocean
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