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De Infernali
"Symphonia De Infernali"
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De Infernali
"Symphonia De Infernali"
1997, Nuclear Blast
Jon Nödveidt - vocals, programming, keyboards
Vorab... |
Bitte was ? Satanic-Ambient-Evil-Techno-EBM nennt sich diese Stilrichtung ? Aha...naja immerhin um einiges vielsagender als "Alternative" ;-) ist sie ja, diese Beschreibung von Dissection-Sänger Jon Nödveidt in Bezug auf sein Soloprojekt De Infernali. Mal sehen was uns da satanisches auf den 34:10 Minuten erwartet...
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Das Booklet zeigt schon mal wo's langgeht. Flammenmeer, Pentagramme und die Songtexte tun ihr eigenes.
Die CD beginnt mit dem elegischen Klavier/Synthie-Stück (Instrumental) "Into the labyrinths of desolation" (5:08). Düster, anmutend (dank traurig schwebender Flötenklänge) und unheimlich effektvoll ... so ziemlich im Stil der Klavier-Tracks von Dimmu Borgir, jedoch im direkten Vergleich etwas einfallsloser.
"Ave Satan" (4:32) brät einem die angekündigten Tekkno-Beats mit evil-verzerrter Stimme um die Ohren. Manisch hektisch das Teil ... klingt mir irgendwie nach Musik einer PC-Grafik/Animations-Demo irgendeiner begabten Codergroup, bei der sich Pentagramme und gehörnte Schädel in wahnwitziger Geschwindigkeit auf dem Monitor drehen und verzerren. Tekkno hin oder her...mich nervt dieser Song.
Zur Erholung gibt es dann "Orcus Lursus (4:38)", das zweite Instrumental mit spärisch düsteren Keyboardklängen (mit Streichertouch) und Synthi-Sounds. Auch hier steigert sich der Song nur in Bezug auf dazu kommende "Instrumente"/Klänge, die die einfache Melodie nach und nach mitspielen. Für meinen Geschmack zu einfach strukturiert.
"Sign of the dark" (5:40) bringt sphärisch düstere Streicher und Tekkno/EBM-Beats in interessanten Einklang. Und dazu (unverfremdete !) vergleichsweise warm gesungene Vocals. Den Song könnte man mit Fug und Recht als Gothic-Tekkno bezeichnen. Höchstinteressant !
Das genialste Instrumental der "Symphonie de Infernali" stellt "Revival/Paroxysmal winds/Forever gone" (6:28) dar. Düster und elegant - ganz im Stil von zB. Dimmu Borgir's "Sorgens Kammer" steigert sich der Song zu einem elektronischen Gewitter, in dem ein Text in das sich aufbauende Flammen-, Wirbelwind- und Blitzinferno hineingeschrien wird ... oder sagen wir ... laut rezitiert wird ;-). Der Ausklang des Instrumentals wird wieder von Klavier und Streichern bestritten.
"Atomic Age" (4:09) klingt wie es heißt. Gnadenlose Tekknobeats mit Death-Metal-Elementen ... wäre ja evtl recht anhörlich, wenn da nur nicht diese abgeschrubbt beschissen klingenden E-Guitar-Samples wären, wie man sie haaresträubenderweise von sämtlichen Mid-Range-Keyboards und Soundkarten kennt. Urgh...
"Liberation" (1:51) besteht lediglich aus den typischen manischen Streicherklängen und einem düster vorgetragenen Text. Erinnert mich an so manches (frühes !) Meryful Fate-Intro. (Aber die hatten mehr Ausdruck und Flair !)
Der letzte Track ""X" (1:42)" ist ein psychodelisch durchgedrehtes Geräuschinferno aus Türsummer, Handyklingeln, Telefongeräuschen, kreisendem Synthiezwitschern und extrem entstellten Krächzstimmen. Das Teil einfach mal ganz locker mit Kopfhörer hören und schon kommt man sich vor, wie nach einer Gehirnwäsche... Strange !
Laut Booklet gibt es noch einen 9.ten Track namens Crossing the gates, den ich aber nicht auf der CD lokalisieren konnte. Entweder ist er in "X" enthalten (was nicht so aussieht), oder es liegt schlicht und einfach ein Fehler vor.
Fazit |
4 Punkte für diese Symphonie zu Ehren des Fürsten der Finsternis. Open minded-Grenzgänger, sowohl aus der Heavy-Ecke, als auch aus dem Tekkno-Lager, sollten einfach mal zugreifen, und wer sich nach obiger Kritik noch nicht entsetzt abgewendet hat, sollte evtl. vorher erstmal reinhören (hierzu seien die Tracks 2,4,5 empfohlen).
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english summary |
4 points for this dark symphony (a symphony for the evil !). If you are an open minded metalhead or an open minded tekkno/EBM-freak than this could be an interesting album for you. But take care: I really sounds very synthetic.
The pc-freax might already know this kind of music from the first 3-dimensional demos done by several hackergroups (i.e. the track Ave satan).
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© 10/1997 Markus Weis / Die Ultimative Review Page - http://www.durp.com |