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Medicine Man
"The journey"

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Medicine Man
"The journey"
Vorab... |
"Schon wieder ein neues Clive Nolan-Projekt!" mag jetzt so mancher
mit den Augen rollen, aber seien wir doch mal ehrlich: Gleich klingen tun
keine zwei dieser Bands, bei denen er die Tasten bedient oder die er produziert.
Selbst die Keyboardarrangements variieren jedesmal und werden nicht langweilig. |
Ganz im Gegensatz zu seinem ambitioniertesten "Strangers On A Train"-Projekt
ist 'The Journey' eine äußerst kommerziell klingende CD. Nolan
und sein Mitstreiter Karl Groom produzierten hier eine nicht gerade kopflastige
ProgPop-CD in einem leichtgängigen Sound ohne großartige Tempiwechsel
und Instrumentalparts. Der übliche und scheinbare Longplay-Track fehlt
hier völlig. Wer einen Vergleich sucht, dem sei als erstes wohl Asia
genannt. Einzige Ausnahme bildet hier das Titelstück, das von einem
klassich angehauchten, orchestralen Synthesizerteppich beherrscht wird
und sich schon fast boleromäßig steigert.
Spätestens im zweiten Track erinnert die Stimme des Sängers
Ian Gould, der aushilfsweise den phantastischen Damian Wilson bei Landmarq
ersetzte (er hat zwar eine gute, und vor allem variable, nie gleichklingende
Stimme, aber an die charismatische von Damian Wilson kommt er einfach nicht
heran), streckenweise sehr an Midge Ure. Der Chorus des dritten Tracks
"Burn With Rage" klingt sehr nach Shadowland, wohl bedingt durch die Backingvocals
von Herrn Nolan.
"Playing The Part", ein eher ruhiges Stück, bietet neben einer
ausgezeichneten Backroundsängerin auch eines der spärlich auf
der CD verteilten (Gitarren-) Solos.
Höhepunkte der CD sind, außer dem schon genannten Titelstück,
"Death Of A Nation", in dem es um die Vertreibung der Indianer geht und
das sich tempomäßig in zwei Teile gliedert, "Up In Smoke" (eine
Kansas-orientierte Nummer mit einem leider viel zu kurzen Instrumentalpart)
und "Two Sides" (hier brilliert Clive Nolan mit einem agressiven Solopart),
alle drei mit zwischen 6 und 6:41 Minuten die längsten Tracks der
CD.
Fazit |
The Journey" stellt an die Ohren und den Kopf keine großen Ansprüche
und läßt sich damit auch so nebenbei ganz gut konsumieren. Wer
auch mal auf größere Instrumentalparts, epenhafte Longplaytracks,
dramaturgischen Aufbau und sonstige typische uns so liebgewordene Merkmale
des ProgRocks verzichten kann, dem sei diese CD wärmstens ans Herz
gelegt.
ERREICHTE PUNKTEZAHL: 7 |
english summary |
7 points
"Oh no ... another project of Clive Nolan again" ?! But to be honest: None of the bands he plays in
sound the same as another, even the keyboard-arrangements vary. Highlights of this CD are: the titletrack,
Death of a nation (dealing with the vanishing of the indians), Up in smoke (a Kansas-like song,
with an instrumental part that is too short for me) and Two sides (great Clive Nolan solo).
If you like longer instrumental parts, epic longplaytracks, dramatic song structure and all remaining
charachteristics of the progrock genre, then this album is a hot recommendation for you !
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© 1997 Michael Wesche / Die Ultimative Review Page - http://www.durp.com