Therion
"Theli"
1997, Nuclear Blast/East West
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Wieder einmal eine CD, die ich dann vorsichtigerweise mal gleich nur den toleranteren ProgFans ans Herz legen möchte (die soll es ja geben). Therion kommen aus
Stockholm und haben sich bisher vor allem in der Death-Metal-Szene eine Namen gemacht. (Entspannt euch, auch wenn das Cover eher ein genretypisches Produkt
vermuten läßt, so ist "Theli" doch alles andere als das.) Gegründet wurde die Band bereits 1988 und vorliegendes Album zeigt wieder einmal, zu welchen erstaunlichen
Entwicklungen manche Bands fähig sind, denn mit dem berüchtigten Gegrunze der Standard-Death-Metaller hat "Theli" nun wirklich nichts mehr gemein. Statt dessen gibt
es auf über fünfzig Minuten eine äußerst gelungene Mischung aus (zugegeben düsterem) Metal und symphonischen Elementen, wobei letztere nicht nur eine sekundäre
Rolle spielen, sondern eindeutig soundbestimmend sind. Um dieses ehrgeizige Projekt zu realisieren, hat sich die Band nicht unerhebliche Verstärkung geholt, so den
Norddeutschen Radiochor und das Barmbeker Symphonieorchester; aufgenommen wurde im Hamburger Impulsstudio, in dem sich unter anderem auch die in diesem
Magazin bereits zu Ehren gekommenen Lacrimosa produzierten. Nach dem düsteren insrumentalen Intro, das bereits ahnen läßt, daß man es hier mit keiner 08/15-Combo
zu tun hat, folgt ein für das Album typischer Song. "To Mega Therion" bietet peferktes Zusammenspiel von harten Gitarren und Streichern (man achte auf die reinen
Intrumentalparts) und einen gleichberechtigter Leadgesang von Chor und Sänger. (Wohlgemerkt Sänger und nicht Grunzer. "Cults of the Shadow" und "In the Deserts of
Set" bewegen sich auf gleichem Niveau, wobei sich die Kompositionen durch einen ungewöhnlichen hohen Wiedererkennungswert auszeichnen. Man muß den Silberling
nicht erst zig Mal in den Player schieben, um sich an bestimmte Passagen zu erinnern. Bei Titel 5 haben wir es dann mit einem instrumentalen Zwischenspiel zu tun (vom
La-La des Chores mal abgesehen). Es folgen mit "Nights of Eden", "Opus Eclipse" und "Invocation of Naamah" erneut drei härtere Stücke, bevor es mit "The Siren of the
Woods" auch mal balladeske Töne zu hören gibt. Und da ja der echte Progger keine CD kauft, auf der nicht mindestens ein Longtrack zu finden ist, (als ob die Länge eines
Stückes etwas über dessen Qualität aussagen würde) sei hier noch erwähnt, daß dieser Titel immerhin knapp zehn Minuten lang ist. Zum Abschluß gibt es dann das
instrumentale "Grand Finale/Postludium" und das wars dann auch für ein Album, zu dem man der Band nur gratulieren kann. Also vergeßt mal alle Vorurteile und schaut
beim nächsten Besuch im CD-Laden mal wieder in die Heavy-Abteilung....
Wertung: 7
Bitte erwähne bei einer eventuellen Bestellung, daß Dein Interesse von der DURP geweckt wurde.
... sorry, no english summary of this review ...
7 points
Don't forget to mention the DURP in your order !
© Renald Mienert
DURP - eZine from the progressive ocean
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