Bjorn Lynne
"Wizard Of The Winds/When The Gods Slept"
1998, Cyclops
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Man läßt sich aber
auch immer was neues einfallen. Diesmal ist es eine CD, aber mit
zwei Titeln und passend dazu unterschiedlichem Cover-Artwork.
Zugegeben, es gibt für dieses ungewöhnliche Vorgehen auch
einen triftigen Grund. Für vorliegendes Album ließ sich
der Skandinavier nämlich von dem Fantasy-Roman Wizard Of
The Winds von Allan Cole inspirieren, und der hieß in
Großbritannien When The Gods Slept. Als der
Schriftsteller (ich habe übrigens keine Ahnung, ob und wann der
Roman auch in Deutschland erscheinen wird) von dem Plan Bjorn
Lynnes erfuhr, zeigte er sich so angetan, daß er für
jeden der Songs einen kleinen Text verfaßte, der allerdings
nicht gesungen, sondern von einem gewissen Chris Blyth zu Beginn der
einzelnen Stücke rezitiert wird. Lynne übrigens, der hier
bereits seine sechste CD vorlegt, hatte eigenen Aussagen nach nicht
die Absicht, eine Art musikalische Nacherzählung zum Roman zu
liefern, was wohl auch ein ziemlich schwieriges Unterfangen geworden
wäre. Womit wir ja eigentlich auch mal zur Musik selbst kommen
könnten. New Age mag sicherlich die grobe Richtung weisen,
elektronische Soundlandschaften dominieren, wobei Lynne zwar auf
allzu hektische Sequenzen verzichtet, allerdings deutlich
rhythmusbetonter vorgeht, als man es im New Age - Bereich
üblicherweise tut. Dabei setzt er auf eingängige, ruhige
Melodien, dramatische Passagen sind eher Mangelware, woraus man
vielleicht schließen kann, daß in der literarischen
Vorlage mehr als nur Schlagetot-Fantasy geboten wird. Auch mit
Soundeffekten hält sich Lynne zurück, ein bißchen
Wind, mehr ist nicht, schließlich soll der Hörer auf die
Musik achten. Zu den gesprochenen Passagen kann man sicher geteilter
Meinung sein, freilich unterstreichen sie den literarischen Aspekt,
stellen aber auch einen Bruch im musikalischen Fluß des Albums
dar. Fantasy Fans, die sich in ihrer Leidenschaft nicht nur auf
Bücher und Filme beschränken, dürften ein weiteres
Prunk-Stück für ihre Sammlung gefunden haben, wer die
Sache rein musikalisch betrachtet, sollte Tangerine Dream, Gandalf
oder Lanvall zu seinen Favoriten zählen.
Wertung: 6
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... sorry, no english summary of this review ...
6 points
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© 07/1998 Renald Mienert
DURP - eZine from the progressive ocean
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