Chroma Key
"Dead Air For Radios"
1998, Massacre
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Ziemlich gespannt war ich auf
das neue Projekt des Ex-Dream Theater Keyboarders Kevin Moore. Von
Roger Waters sollte das Album beeinflußt sein, hieß es
im Vorfeld und unterstützt würde er von seinen alten Fates
Warning - Kumpels Joey Vera und Mark Zonder. Was dann alles auch so
eingetroffen ist, wobei allerdings besonders das Thema Roger Waters
- Einflüsse relativiert werden muß. Das aber wirklich
überraschende an Dead Air For Radios: Mit Metal hat das alles
überhaupt nichts mehr zu tun, genauso wenig mit den
Keyboard-Orgien, die man aus der Dream Theater - Zeit gewohnt war.
Wer also ein so geartetes Album erwartet hatte, wird wohl bittere
Tränen vergießen und die Welt nicht mehr verstehen. Aber
warum sollte Kevin Moore auch bei DT aussteigen, um dann die selbe
Schiene weiter zu fahren? Aber nachdem wir nun gesagt haben, was das
Album nicht ist - was ist es denn nun eigentlich? Das Label spricht
von Dark-Avantgarde, damit kann man ganz gut leben, wenn man das
Album gehört hat. Aber vorher? Chroma Key bietet verhalten -
melancholische Songs, ohne jeden Bombast (vor allem deshalb hinkt
der Vergleich mit Roger Waters), aber dafür mit vielen
elektronischen Effekten (da hinkt er nun wieder nicht), so daß
quasi eine Blade Runner - ähnliche, Atmosphäre
entsteht. Tiamat sind mit ihrem letzen Album einen ähnlichen
Weg gegangen, allerdings steht bei Chroma Key die
Gitarre deutlich im Hintergrund. Kevin Moore, der übrigens auch
die Vocals besorgt, wird mit diesem Werk vielleicht einige
Hartwurstfans vergraulen, aber wahrscheinlich besonders im Bereich
der anspruchsvolleren Dark Electro/Romantic - Szene (falls es die
dann gibt) neue Anhänger finden.
Wertung: 7
Bitte erwähne bei einer eventuellen Bestellung, daß Dein Interesse von der DURP geweckt wurde.
... sorry, no english summary of this review ...
7 points
Don't forget to mention the DURP in your order !
© 06/1998 Renald Mienert
DURP - eZine from the progressive ocean
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