Citizen Cain
"Raising The Stones"
1998, Cyclops
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Citizen Cain (neuerdings
schreibt man sich wahlweise auch Xitizen Cain, ist vermutlich die
englische Variante der Rechtschreibreform) können machen, was
sie wollen: Sie klingen wie Genesis zu Peter Gabriels Zeiten. Schuld
daran ist Sänger und Texter Xyrus und der kann vermutlich gar
nichts dafür, man hat halt nur die eine Stimme. Und außerdem
ist es ja in Prog-Kreisen ohnehin eher die Regel als die Ausnahme
nostalgisch in die Siebzieger zu schauen. Das neue Album bietet über
siebzig Minuten Musik, die sich auf neun Songs aufteilt, wobei diese
wiederum in bis zu sechs Parts gegliedert sind. Ich hatte anfangs
schon ein wenig die Befürchtung, man trage hier besonders dick
auf, wogegen die Musik eher schwachbrüstig daherkommt, aber
dieser Fall trat glücklicherweise nicht ein. Die vom Quintett
zum Duo(!) geschrumpfte Band hat sich kompositorisch beträchtlich
weiterentwickelt, anstatt einen bloßen Genesis-Klon
abzuliefern, setzte man auf eher schwerverdauliche Stücke, die
keyboardorientiert und oftmals frickelig-schräg daherkommen. So
gestalten sich die ersten Durchläufe dann auch recht
anstrengend (man ist immer dankbar, wenn ein gelegentlicher
ausgerollter Keyboardteppich für ein paar Sekunden Entspannung
sorgt), aber hat man die überstanden, kriegt man das Album kaum
noch aus dem Player. Jedenfalls was meine Person angeht. Interessant
auch, daß man darauf verzichtet, wer denn nun für welches
Instrument verantwortlich ist, so daß ich ja fast spekuliere,
daß die Rhythmusfraktion vom Kollegen Computer eingespielt
wurde. (Die Band hat einem Interview zugestimmt, so daß wir
hoffentlich bald Genaueres wissen.) Wie auch immer, für mich
handelt es sich bei Raising The Stones um ein wirklich gelungenes
Album, und das nicht nur für Fans der frühen Genesis. Tip!
Wertung: 8
Bitte erwähne bei einer eventuellen Bestellung, daß Dein Interesse von der DURP geweckt wurde.
... sorry, no english summary of this review ...
8 points
Don't forget to mention the DURP in your order !
© 02/1998 Renald Mienert
DURP - eZine from the progressive ocean
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