Faun
"Wondrous End"
1998, self produced
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Das ist ja schon fast ein
klassischer Fall von Ironie des Schicksals. Da schafft es eine der
vielversprechendsten deutschen Nachwuchs-Progbands im Laufe ihres
immerhin sechsjährigen Bestehens nicht, wenigstens eine CD
zusammenzulöten, und kaum hat man sich aufgrund fehlender
künstlerischer Perspektiven aufgelöst, schon beglückt
man die Nachwelt mit einer Doppel-CD mit einer Gesamtspielzeit von
145 Minuten. Mensch Leute, hätte das nicht ein paar Jahre
früher funktionieren können? (Ich meine das mit der CD,
nicht das mit der Auflösung) Ich meine, da wäre vielleicht
auch wieder die Lust am Weitermachen zurückgekommen,
beziehungsweise gar nicht erst verloren gegangen, ihr hättet
einen Deal mit WMMS oder sogar einem richtigen Label (Spaß muß
auch mal sein), ein Interview fürs Empire hätte ich auch
gemacht, und so weiter und so fort. So bleibt also nur diese
Doppel-CD, zu großen Teilen Ergebnis eines Live-Mitschnittes
des Abschiedskonzertes der Band vom 31.01.98 in Würzburg. Ich
habe Faun ein Jahr zuvor gesehen, als sie Ars Nova aus Japan
supporteten, und mich schon damals besorgt gefragt, wie es wohl
kommen kann, daß es so viele gute Bands gibt, und keine Sau
sie kennt. Da dies vermutlich auch auf einen Großteil der
werten Leserschaft zutriff, hier der nicht ganz einfache Versuch,
der musikalischen Beschreibung. Melodic Prog ist sicher nicht
verkehrt, wobei gerade durch den Einsatz von Flöte und
Folkelementen interessante Akzente gesetzt werden. Ich denke, selten
war ein Bandname zutreffender als im Falle Fauns. (Ihr wißt
natürlich alle, daß es sich dabei um ein sympathisches,
Schalmei-spielendes Fabelwesen aus der griechischen Mythologie
handelt) - romantisch, verspielt, ein wenig schüchtern. Auch
wenn es auf den beiden CD's jede Menge Longtrax gibt, mein
Lieblingssong von Faun ist das kürzere Great Is The
Empire, und das nicht, um Herrn Bäcker einen gefallen zu
tun. Da neben dem Sound auch das Artwork professionellen Ansprüchen
gerecht wird, gehen in jedem Fall gerechtfertigte 35 Mark an Steffen
Schürkers, Trautenauerstr. 89, 97074 Würzburg, Tel: 09131
886879. Es lohnt sich.
Wertung: 7
Bitte erwähne bei einer eventuellen Bestellung, daß Dein Interesse von der DURP geweckt wurde.
... sorry, no english summary of this review ...
7 points
Don't forget to mention the DURP in your order !
© 11/1998 Renald Mienert
DURP - eZine from the progressive ocean
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