01. The light (15:33): Wow, welch ein Song! Schon die
ersten 3 Minuten zeigen die Vielfalt der Musik der Band. Die Stimme ist
zwar nicht die Offenbarung schlechthin, aber brauchbar. Wahrlich eine Entdeckung
in der Progressiv-Szene. Gitarre und Keyboard halten sich schwerpunktmäßig
die Waage. Immer wieder interessante Einschübe und Melodien, die man
in ähnlicher Form vielleicht schon einmal von den oben genannten Bands
gehört hat, aber nichtsdestotrotz angenehm anzuhören. Und jederzeit
neue Ideen, wie beispielsweise eine Flamenco-Gitarre im Mittelteil. Und
ätzend komische Lyrics (but they didn´t know what to do... so
they had a party - Logisch: immer wenn wir nicht wissen, was wir tun sollen,
feiern wir eine Party!!!) Ohne Zweifel das beste Stück der CD.
02. go the way you go (12:03): Der zweite Song steht da
kaum nach, nur etwas weniger Überraschungen beinhaltet er.
Nach einem kurzen, aber heftigen Intro folgen Melodien, mit denen schon
Genesis viele Zuhörer begeistern konnten, bevor nach 3 Minuten der
Gesang, gepaart mit einer Akustik-Gitarre beginnt.Diesmal im Mittelteil
eine Jazz-Passage... warum auch nicht...
03. the water (23:14): Der funkige Einschlag und auch
die mehrstimmig gesungenen Textpassagen erinnern bei Beginn dieses Songs
an Yes. Eine gospelmäßige Backgroundsängerin erfreute uns
1973 bei Pinks Floyds 'Dark side of the moon' und bei Marillions 1987er
'Clutching at straws'-Tour, also auch nicht aufregend Neues (es ist manchmal
schon Scheiße, wenn man so viele Platten hat..., man hat alles schon
mal gehört :-)...).
Weiter gehts im Stück mit manchen doch überraschenden Breaks
und Melodien, allerdings ist auch diese Lied in viele einzelne Teile zerstückt,
die sich hier und da wiederholen, aber es existiert kein Spannungsbogen,
der sich über die ganzen 23 Minuten hinwegziehen.
04. on the edge (6:11): Oh, da kommt mir ein Stück
aus 'The lamb lies down on Broadway (Genesis, 1974)' entgegen, und zwar
dessen Titelsong. Ich erinnere mich deshalb daran, weil dieses schnelle
Klavier-Teil sich in jenem Konzeptalbum in mehreren Stücken in verschiedenen
Geschwindigkeiten und Tonlagen wiederholt.
Die nachfolgende E-Gitarre ist allerdings wieder eine eigene Version.
Ist es allerdings Zufall, daß Neil Morse seine Stimme derart nach
unten drückt, daß sie tatsächlich fast wie die von Peter
Gabriel zu der damaligen Zeit klingt?
Auch die diversen Stimmverfremdungen die auf diesem Album zu hören
sind, haben wohl eben jenen Peter Gabriel zum Vorbild, der dies in den
frühen 70ern oft (zu oft?) zelebriert hat.
Was neben den geklauten Teilen übrig bleibt, ist ein Rocksong,
wie die drei anderen auch, nur eben etwas kürzer.