Threshold
"Clone"
1998, GEP/Inside Out/SPV
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Manche Bands haben es einfach
drauf. Und Threshold gehören definitiv dazu. Kein Album der
Briten ohne einen Wechsel im Line Up, diesmal hat es Damian Wilson
erwischt. Obwohl oft als Ausnahmesänger gehandelt, wurde er
wegen miserabler Leistungen auf der letzten Tour gefeuert, und
trällert jetzt passenderweise beim Musical Les
Miserables. Gleichwertigen Ersatz fand man im Ex-Sargant Fury
Frontmann Mac, der freilich das Glück hat, daß er hier in
eine Band geraten ist, die es wie kaum eine andere versteht, Heavy,
Prog und Melodien unter einen Hut zu bringen. Das beweist man mit
den neun Songs auf Clone, die es auf eine Spielzeit von
einer knappen Stunde bringen, zum dritten Mal auf das
Eindrucksvollste. (Das viel zu sehr am Normalo-Metal orientierte
Psychodelicatessen und das Live-Mini-Album Livedelica
zähle ich nicht mit.) Threshold greifen eigentlich nur bei
einem einzigen Song (Goodbye Mother Earth) kurzzeitig
auf das so typische Standardgefrickele zurück, und auch da habe
ich den Eindruck, sie tun es nur, um zu sagen: Hört her,
das können wir auch, haben es aber gar nicht nötig.
Einige der Songs vermitteln zumindest zu Beginn eine unterkühlte,
bedrohliche Atmosphäre, der aber in der Folgezeit immer
melodische, gefühlvolle Passagen entgegen gesetzt werden. Als
wäre es das Einfachste auf der Welt, werden ruhige und härtere
Passagen miteinander verknüpft, und jeder Refrain geht sofort
ins Ohr. Das gilt zwar auch (vielleicht sogar in besonderem Maße)
für den letzten Song des Albums Sunrise On Mars,
der mit seinen Pianoparts und den Background-Vocals etwas an Pink
Floyd erinnert und sich damit stilistisch doch ziemlich stark von
den restlichen Songs unterscheidet und so das I-Tüpfelchen für
ein absolut gelungenes Album bildet.
Wertung: 7
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... sorry, no english summary of this review ...
7 points
Don't forget to mention the DURP in your order !
© 11/1998 Renald Mienert
DURP - eZine from the progressive ocean
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