Winterland
"Blind"
1998, self produced
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Auch die deutsche Band
Winterland ist nicht so einfach in eine musikalische Stilrichtung zu
pressen. Für das, was man heute wohl als typischen progressive
Metal bezeichnet, ist Winterland
nicht selbstverliebt genug, AOR oder Melodic Rock Fans könnten
die Kompositionen nicht stromlinienförmig genug sein. Von allem
ein wenig also, und dazu noch einen Sänger, der beim ersten
Hören wohl fast in jedem Fall die Frage provoziert: Wie singt
denn der? Diese Frage freilich ist schnell beantwortet, der - im
Klartext Thorsten Fries - singt Bariton. (Von mir aus mag der
Vergleich mit Gary Hughes von TEN durchaus in Ordnung sein,
musikalische Parallelen kann ich aber wirklich nur sehr
eingeschränkt ausmachen) Von musikalischen Trends hält man
sich bewußt fern, vermeidet aber auch gleichzeitig, sich stark
an Klassikern des Metalgenres zu orientieren. Für die
unterschiedlichen Einflüsse mag da auch sprechen, daß man
- im Gegensatz zu diversen anderen deutschen Metalbands, die auf
ihren letzten Alben Acts aus den Siebzigern coverten - sich eines
Depeche Modes (!) - Stückes angenommen hat. Von mir aus hätte
Everything Counts ruhig schon immer so klingen können.
Das oft etwas sperrige Riffing mag zwar dafür verantwortlich
sein, daß das Album nicht gerade vor Ohrwürmern strotzt,
dafür entwickelt es aber nach einigen Durchläufen eine
angenehme Langzeitwirkung. Der Titel Snow Falling ist
dem verstorbenen INXS-Sänger Michael Hutchence gewidmet, und
kann im Internet kostenlos downgeloadet werden.
Generell ist auch dieses Album wieder ein gutes Beispiel, wie
professionell heute ein in Eigenregie entstandenes Album klingen
kann. Dreißig Mark inklusive Porto und Verpackung gehen an
Markus Pfeffer, Am Wald 10, 66851 Hauptstuhl.
Wertung: 6
Bitte erwähne bei einer eventuellen Bestellung, daß Dein Interesse von der DURP geweckt wurde.
... sorry, no english summary of this review ...
6 points
Don't forget to mention the DURP in your order !
© 09/1998 Renald Mienert
DURP - eZine from the progressive ocean
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