Derek Sherinian
"Planet X"
1999, Magna Carta
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Nach der Trennung von Dream Theater präsentiert nun Derek Sherinian ein neues, eigenes Output. Auch wenn Derek Sherinian draufsteht, drin ist etwas mehr. Derek hat
zwar alle Songs mitkomponiert, aber keinen im Alleingang, und auch was die Instrumente angeht, beschränkt er sich auf die Keyboards, und holte sich ansonsten drei
Mitstreiter ins Boot. Da wäre zunächst der Australier Virgil Donati an den Drums, der maßgeblich am Songwriting beteiligt war, und der bisher kaum im Rockgeschäft von
sich Reden gemacht hat. Bassist Tony Franklin und Gitarrist Brett Garsed sind beides erfahrene Musiker, die schon mit den unterschiedlichsten Künstlern gearbeitet
haben, unter anderem mit Jimmy Page, Olivia Newton John oder den Nelson Brothers. Falls wer jetzt noch einen Sänger sucht, da kann er lange suchen,
Instrumentalsongs sind angesagt. Hatte sich ja der Vorgänger von Derek - Kevin Moore - bei seinem Chroma Key -Projekt komplett vom Progressive Metal verabschiedet,
bleibt dem Hörer bei Planet X eine solche stilistische Kehrtwende erspart. Hier wird drauflosgefrickelt, daß es eine wahre Freude ist, wie oft in solchen Fällen eine
Mischung aus Prog Metal, Jazz und ein wenig Nostalgie. Von letzterer wirklich nur ein wenig, "Sea Of Antiquity" (übrigens der einzige ruhige Track auf dem Album) klingt
ein wenig nach Pink Floyd. Ansonsten ist man laut, mal schnell, mal plattwalzend, vergißt aber nie den melodischen Aspekt und verliert sich auch zu keinem Zeitpunkt in
selbstverliebte Soloexkurse. Dazu sind die Songs auch viel zu kurz, nix is mit Longtrax, meist ist so nach vier, fünf Minuten Schluß. Auffällig während des ganzen Albums,
daß es sich wirklich um eine Gemeinschaftsproduktion handelt, und eben nicht um drei Leute, die nur da sind, daß die Fähigkeiten eines vierten besonders zur Geltung
kommen. Natürlich hat Derek zur Genüge Gelegenheit zu beweisen, daß er ein begnadeter Musiker ist - aber diese Gelegenheit hat der Rest auch, egal ob Gitarrist,
Bassist oder Drummer. Planet X bietet modernen Instrumental-Prog auf hohem technischen Niveau, dem jeder, der mit Liquid Tension Experiment oder dem letzten
Mastermind-Album etwas anfangen kann, eine Chance geben sollte. Mittlerweile ist Planet X übrigens nicht mehr nur ein Projekt sondern offiziell eine Band. Personell
scheint sich noch einiges zu ändern, Fakt ist jedoch, daß man bereits mit dem Songwritng zum nächsten Album begonnen hat.
Wertung: 6
Bitte erwähne bei einer eventuellen Bestellung, daß Dein Interesse von der DURP geweckt wurde.
... sorry, no english summary of this review ...
6 points
Don't forget to mention the DURP in your order !
© Renald Mienert
DURP - eZine from the progressive ocean
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