Megace
"Inner War"
1999, Angular/SPV
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Zugegeben, ich war äußerst skeptisch. Progressive Thrash Metal – so jedenfalls stand es im Infomaterial - da soll ja nun wohl wirklich zusammen wachsen, was nicht
zusammen gehört. Thrash heißt schließlich nicht umsonst Müll und ist zunächst mal fürchterliches primitives, aggressives Gebolze - Die Verkörperung von all dem, was
der in Melodien und Komplexität verliebte Leser dieser Zeilen gemeinhin zutiefst verachtet. Und das man Progressive davor geschrieben hat, ist ja sicher nichts weiter als
marketingorientiertes Kalkül, schließlich ist der Käufer von Angular-Produkten ja üblicherweise ein Prog-Fan. Und wieder mal voll daneben gegriffen. ”Inner War” nämlich
funktioniert bestens. Die deutsche Band hat das Talent, den Hörer sicher durch die oft gewöhnungsbedürftigen Songstrukturen zu leiten, ohne dabei Kompromisse an den
Wurzeln ihrer Musik zuzulassen. Gut, den Satz hat jetzt keiner kapiert – sagen wir es einfach so: Progressive Thrash trifft es ziemlich genau. Dabei gibt es auch neben der
Musik noch einige interessante Fakten. Einige der Songs sind in deutsch gesungen und textlich agiert man ausgesprochen gesellschaftskritisch. Ebenfalls ungewöhnlich,
daß wir es hier mit einer Leadsängerin zu tun haben, und was Melanie Bock leistet, ist über jeden Zweifel erhaben. (Das gilt auch für ihre männlichen Kollegen) Für die
Produktion konnte man auf renommierte Leute wie Dirk Schlächter und Charlie Bauerfeind zurückgreifen, und unter den vierzehn Songs befindet sich auch die Coverversion
des Police-Titels ”Synchronicity”. Ich kann nur empfehlen, dem Album eine Chance zu geben. Es tut auch ganz bestimmt nicht weh. Ehrlich.
Wertung: 6
Bitte erwähne bei einer eventuellen Bestellung, daß Dein Interesse von der DURP geweckt wurde.
... sorry, no english summary of this review ...
6 points
Don't forget to mention the DURP in your order !
© Renald Mienert
DURP - eZine from the progressive ocean
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