Styx
"Brave New World"
1999, CMC/SPV
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Über Mangel an Re-Uninons und Comebacks brauchen wir uns sicher nicht zu beklagen, obwohl diese Dinge ja oft ein zweischneidiges Schwert sind. Einer (häufig) großen
Vorfreude steht nicht selten ein eher durchschnittliches Machwerk gegenüber, und schon kriegt die Euphorie einen gehörigen Dämpfer. Styx hatten ja bereits mit ihrer im
letzten Jahr auch in Europa veröffentlichten Live-Doppel-CD "Return To Paradise" ihre Rückkehr in den Rockzirkus eingeläutet, mit "Brave New World" folgt nun das
langerwartete Studioalbum, das erste seit dem legendären "Kilroy Was Here" aus dem Jahre 1983. Für das Album ließ man sich von Aldous Huxleys berühmter
Anti-Utopie "Schöne neue Welt" inspirieren, allerdings handelt es sich nicht um ein klassisches Konzeptalbum im Sinne einer wiedergegebenen Story. Musikalisch decken
Styx so ziemlich jede Facette ab, die gute Rockmusik zu bieten hat. „Brave New World“ ist ein sehr abwechslungsreiches Album geworden, von Rainbow-Gitarren (“Heavy
Water“), Blues - und Gospeleinflüssen (“Fallen Angel“) und schlichtem Rock'n'Roll (“Just Fell In“) ist alles vertreten. Zu den Highlights gehören der Titelsong oder auch
„Number One“, beide mit tollem Refrain, „Everything Is Cool“ rockt mächtig ab und beginnt mit „Locomotive Breath“ ähnlichen Gitarren. Auch die zwei Balladen „While
There's Still Time“ und „Goodbye Roseland“ (nochmal mit Gospel-Einflüssen) fallen unter das Prädikat "absolut empfehlenswert". Sogar bei den Ausflügen in
Reggae-Gefilde (“Great Expactations“ und „High Crimes & Misdemeanor") kriegt man vor allem dank des Refrains noch die Kurve. Zum Abschluß werden in „Brave New
Word - Reprise“ noch einmal verschiedene Songs des Albums zitiert, bis das Album nach fast genau einer Stunde Spielzeit verklingt. „Brave New World“ biedert sich nie an
aktuelle Trends an, wirkt aber dennoch zu keinem Zeitpunkt altmodisch. Das Cover ist sehenswert und einen anderen als einen exzellenten Sound hätte man von einer
Band wie Styx auch gar nicht erwartet. Vielleicht ist das Album nicht DER Überflieger, aber dennoch ein äußerst gelungen. Falls das einigen Fans zu wenig ist, so zähle
nicht dazu.
Wertung: 6
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... sorry, no english summary of this review ...
6 points
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© Renald Mienert
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