
|
Yngwie Johann Malmsteen
"Concerto Suite for Electric Guitar and Orchestra in E Flat Minor Op.1 - Millenium"

english summary
|
Yngwie Johann Malmsteen
"Concerto Suite for Electric Guitar and Orchestra in E Flat Minor Op.1 - Millenium"
1999
Yngwie Malmsteen - electric guitar
Czech Philharmonic Orchestra
Die fleisch(klops)gewordene Personifizierung der Fingerfertigkeit, sprich Yngwie, erfüllte sich mit dieser Platte einen lange gehegten Kindheitstraum: die Aufnahme seiner (neo)klassischen Kompositionen mit einem wahrhaftigen Symphonieorchester. Als Orchester wählte Yngwie nicht irgendein Orchester, sondern das tschechische Nationalorchester in Prag.
Noch eine kleine Bemerkung: Dieses Album ist in zwei Layouts erschienen. Eine für den Klassikmarkt (Yngwie mit Gitarre vor einer Kathedrale - siehe Cover oben) und eine für den Metal/Rock-Markt (Yngwie mit Gitarre in lässiger Pose vor dunklem Hintergrund ... ähnlich dem Best-Of Album). Musikalisch unterscheiden sich beide Versionen insofern, daß auf der Metal-Rock-Version die Gitarre mehr im Vordergrund steht. Um den unvermeidlichen Dudelschock zu vermeiden, legte ich die Klassikversion diesem Review zugrunde.
- Icarus Dream Suite 5:22
- Cavalino Rampante 3:54
- Fugue 3:35
- Prelude to April 2:42
- Toccata 3:54
- Andante 4:17
- Sarabande 3:19
- Allegro 1:29
- Adagio 3:07
- Vivace 4:47
- Presto Vivace 3:39
- Finale 1:49
-
Gesamtspielzeit / total time: 42:25
Jeder normale Konzergitarrist hätte sich mit seiner Gitarre neben dem Dirigenten auf einem Stuhl sitzend fotografieren lassen ... aber Herr Malmsteen verbannte den guten Yoel Levi in den Orchesterraum und fuddelt stehend - in gewohnter Aufmachung - vor dem Orchester auf einem Extrapodest ... naja, Yngwie wie er leibt und lebt.
Man kann über den exzentrischen Skandinavier sagen was man will, aber was er während der ersten 4 Tracks bietet, ist absolute Spitzenklasse. Die Icarus Dream Suite (vom Debutalbum "Rising Force") entwickelt dank überwiegender Klassik ungeahnte Kraft (effektvolle Bläser !), Cavalino Rampante bietet tragenden Barock-Bombast, während der überragenden Fugue sorgt ein Frauenchor für Majestätik während einer Männerchor dramatische Akzente setzt.
Während der butterweichen Klassikballade Prelude to April kommt endlich die Akustikgitarre zum Zuge, die sich jedoch
zu oft störend von den erhaben dahinschwebenden Klassikwellen löst, um von Mister "Zurückhaltung nein Danke" aufs Schnellste gefordert zu werden, bevor sie während der angegliederten Toccata zumeist eindrucksvoll im Orchester mitspielt.
Auch Andante, Allegro und Adagio bergen klassische Feinkost in sich, jedoch wirkt während dieser Tracks Yngwies mangelnde Zurückhaltung einige Male störend. Schon genug, daß die E-Gitarre der Leitmelodie der Orchesters nahezu andauernd folgt, nein, sie muß auch noch alle paar Momente 5 Schlenker und Triolen einbauen.
Daß es auch anders geht, zeigt die akkustische Gitarre während des Großteils von Sarabande (aber auch hier geht Yngwie zweimal der Geschwindigkeitsgaul durch). Trotzdem: ein zurückhaltender, leiser, toller Track - vor allem dank des Horns. Furios mit allen Orchester- und Chorregistern gehts dann auf Vivace, Presto Vivace und dem Finale (während dem der geneigte Malmsteen Fan so manche Neoklassik-Einlage aus so manchem Malmsteen Song entdecken wird). Leider ist der Dudelkoeffizient des Schlußtracks so hoch, daß man sich auch gleich nach 10 Obstlern ins Kettenkarusell setzen könnte ...
Ein Meisterwerk vermurkst durch die yngwie-übliche Fender-Onanie. Für Malmsteen-Fans: Pflicht, für Klassikliebhaber und Grenzgänger gilt: auf jeden Fall mal reinhören. Für mich gilt: während der letzten 15 Minuten den Equalizer so einstellen, daß die Fender etwas dumpfer im Hintergrund bleibt und immer den Hörfokus aufs Orchester setzen. Ynwgie hat es versäumt, sich mit dieser CD ein Denkmal zu setzen. Es hat die klassische Musik komponiert ... und hätte es auch nur bei der Klassik belassen sollen. Die Fender sägt leider viel zu oft das Orchester in Grund und Boden - zum bewußten Anhören taugt das Concerto sehr sehr gut, aber beim nebenher hören nervt das Gitarrengedüdel wirklich.
6 Punkte
Together with the czech philharmonic orchestra of Prague Yngwie Malmsteen made a childhood dream come true: to play neoclassical compositions with a real orchestra. If you listen the the good ol' Icarus Dream Suite you'll be surprised how many power and might it gains from the orchestra. Fugue is another great track featuring a beautiful womens choir and a dramatic orff-alike mens choir. This album features slow tracks with acoustic guitar and orchestra (Prelude to April, Sarabande) as well as powerful and furios tracks (all carried by the orchestra because the guitar often only plays the lead melody instead of the background harmonies) like Adagio and Vivace.
Overall: a must for Yngwie fans, a hot recommendation for listening to it for fans of classical music although Yngwie's fender masturbation gets annoying during most of the tracks - but if you set the focus of your ears (or your equalizer) to the orchestra, you'll stand it.
6 points
PS: This album has been released with two different layouts: One for the classic music market (Yngwie in front of a cathedral) and one or the rock music market (Yngwie posing with guitar) ... the music on both CDs is the same except that the guitar is even more dominating on the rock version.
© 08/1999 Markus Weis / Die Ultimative Review Page - http://www.durp.com/