Cover  

Epicentro

"Senza scuorno, senza paura / A fine d'a streppegna"

DURP - eZine from the progressive ocean

english summary
Info

Epicentro
"Senza scuorno, senza paura / A fine d'a streppegna"
1999, self produced

Giacomo Ciavatta - guitar, bass, piano, vocals
Carmine Vesuvio - drums, percussion, vocals
Luigi Salerno - cello
    CD 1
  1. Punctum contra 1:59
  2. Tammorriata 3:48
  3. Pullecenella'n'croce 6:09
  4. Menadi danzanti 7:13
  5. O vico 8:15
  6. Trupea'e calore 11:24
  7. A resurrezione'e Pullecenella 7:19
  8. Senza scuorno, senza paura 7:56
  9. ...punctum 1:59

  10. Gesamtspielzeit (total time): 56:18 CD 2
  11. Tammorriata 3:48

  12. Gesamtspielzeit (total time): 51:15
 
Prologue / Vorab

Die beiden vorliegenden CDs der italienischen Band EPICENTRO dokumentieren deren Schaffenswerk von 1997 bis heute. Alle Musiker dieses Trios haben an einer Musikakademie studiert.

Rezension

Das instrumentale Album "Senza scuorno, senza paura" fängt vielversprechend an. Der Opener Punctum contra tischt mystischen Chor, Cello, Orgel, Cemballo und sanfte Percussion auf. Leider verliert sich diese Spannung während Tammorriata in unzugänglichem Psych-Dudel-Prog der Marke RICK RAY (sorry, aber ich kann diese Mucke einfach nicht ab). Zeitgenössischen Free-Jazz/Fusion gibts auf Pullecenella'n'croce ... bis ... ja bis wieder dieser belanglose Riffraff-Psych-Schrägdudelkram einsetzt. Sorry, aber von Melodie ist hier keine Spur. Ähnlich verhält es sich auch auf dem experimentellen Menadi danzanti, O vico und so weiter und so fort. Halbwegs griffig ist A resurrezione'e Pullecenella, aber im Endeffekt bewegt sich hier einfach zu wenig ... da bildet auch der Titelsong keine Ausnahme. ...punctum greift nochmal das tolle Intro des Albums auf und zwar mit gezupftem Contrabass. Somit sind Intro und Outro die einzigen Songs dieser CD, bei denen was rüberkommt.

Mit mediterranen Akustikgitarren und Meeresrauschen eröffnet O'Buvero den bislang neusten Output "'A fine d'a streppegna" der Italiener. Plötzlich legt der Track los und es ertönen ätzende Autohupen, hektische Riffs und schon ist die schöne Mittelmeerlandschaft, die man gerade noch gesehen hat, in der Zivilisation erstickt. Obwohl um Abwechslung bemüht, wird der Song nach 4 Minuten ziemlich nervig aufgrund des Geschrammels, selbst trotz einiger leichter Skapunk-Anleihen. Und wieder Meeresrauschen .... und plötzlich wieder Zivilisation ! Diesmal zieht eine Marschkapelle durch die Strassen ... klingt wie aus einem alten Don-Camillo-Film rausgesampelt (Sarabande). Es folgt zeitgenössischer Lärm und eine Klangcollage aus Filmzitaten, Filmmusik und es wird sogar eine defitge Deathmetal-Passage reingeflickt. Interessant ! Und wieder gibts mediterrane Akustikgitarre, diesmal schwerfällig nachdenklich mit Contrabass und Wind-Chimes. Und weiter gehts mit Medienterror. Filmgeräusche, TV-Zapping, Hundebellen, dramatische Drums (Per sole 100000 Lire). Durchgeknallt und vielschichtig veranschaulicht L'anagramma di giubileo dann, wie man mediterranes Feeling mit experimenteller Rockmusik kombinieren kann. Mit Anema, core e cazzimma ist endlich wieder ein angenehm eingängiger und melodischer Song ... sanft gestimmte Gitarre, Violoncello, gesprochene Filmausschnitte, Glockenspiel, aufgelocktert von dezenten Gitarrenausbrüchen. Mit 'A streppegna zappt der Hörer nun durch diverse Rundfunkprogramme. Dramaturgischer Höhepunkt des Albums: Pithecusa, das rotz-funk-rock-folkig daherkommt ... 10 Minuten davon sind aber mindestens 7 Minuten zuviel, denn nach 3 Minuten ist die Musik einfach nur noch nervender Lärm.

 
Fazit

Die erste Scheibe kann man sich schenken, die zweite ist mehr ein exotisch-bizarres Musikhörspiel als eine Musik-CD. Wer auf der Suche nach total exotischen Alben ist, dem sei "A fine d'a streppegna" ans Herz gelegt. Ob man für solche Alben an einer Musikakademie studiert haben muss, sei einmal dahingestellt. Wird wohl eher ein zeitgenössisches Studium gewesen sein, denn wie es sich anhört, wenn man eine Band eine klassisches Musikstudium vorweisen kann, hört man bei der Ausnahmeband AFTER CRYING ! Wertung: 2

Die CD gibt's bei:

Epicentro
c/o Giacomo Ciavetta
via Epomeo n. 180
80126 Napoli
Italy
email: epicentro@tiscalinet.it

Bitte erwähne bei einer eventuellen Bestellung, daß Dein Interesse von der DURP geweckt wurde.

Einen Link zur Homepage der Band findest Du in den DURP Links.

   
Summary

The instrumental album "Senza scuorno, senza paura" of the italian band EPICENTRO starts promising. Punctum contra offers choir, cello, organ and soft percussion. Unfortunately the tension built by this intro disappears on Tammorriata which is a unaccessible psych-weird-prog in the style of RICK RAY. Pullecenella'n'croce brings you some contemporary fusion/jazz ... not bad at all ... until again these boring psych-weirdo-riffs are back again. It's nearly the same with all other songs, just A resurrezione'e Pullecenella builds up some atmosphere ... but somehow even here there's not enough movement to be found. The outro punctum... reprises the great intro. So we have only a great atmospheric intro and one similar outro on this album.

The album "A fine d'a streppegna" is more a experimental play in 9 chapters. You get lots of interesting sound arrangements that show you how mediterranean beauty (symbolized by acoustic guitar and the sound of waves on a beach) is threatened by modern society. You hear this by cars, a marching orchestra (sounds like sampled from an old Don Camillo movie), tv- and radio-zapping and so on. The track L'anagramma die giubileo shows, you man can combine contemporary and experimental rock music with mediterranean feeling and with Anema, core e cazzimma you even have a very good melodic track (soft and clean guitars, cello, movie samples and glockenspiel). Pithecusa brings in some funk-rock-folk atmosphere, unfortunately only during 3 of its' 10 minutes ... the remaining 7 minutes are just noise.

Overall these CDs are only recommendable for real weird progfans, who are looking for extreme directions of experimental music. I know that all musicians have studied at a music academy ... but bands like AFTER CRYING show much more impressive, how big music can be if all members are well educated. 2 points

The CD can be obtained at:

Epicentro
c/o Giacomo Ciavetta
via Epomeo n. 180
80126 Napoli
Italy
email: epicentro@tiscalinet.it

Don't forget to mention the DURP in your order !

A link to the website of the band can be found in the DURP Links.


© 06/2000 Markus Weis
DURP - eZine from the progressive ocean
http://www.durp.com/