Magenta "Revolutions" english summary

F2 Records aus dem Vereinigten Königreich sind zwar ein eher kleines Prog-Label, haben mit Künstlern wie Abel Ganz oder Cyan aber doch einige recht bekannte Bands auf der Habenseite. Mit MAGENTA kündigt man das beste Release von F2 Records bisher an, und das ist vermutlich nicht mal geschwindelt.

Hinter MAGENTA verbergen sich in erster Linie zwei Namen: Rob Reed (Cyan, The Fyreworks), der alle Songs komponierte, aber auch eine Vielzahl von Instrumenten spielt und für die männlichen Gesangsparts verantwortlich ist. Und dann ist da eine Lady namens Christina für die weiblichen Lead Vocals. Die übrigen Musiker werden im Booklet zwar nicht explizit als guest musicians ausgewiesen, aber MAGENTA haben wohl ohnehin eher Projekt- als Bandstatus. Nachdem man sich vor einigen Jahren vor Neo-Prog-Releases kaum noch retten konnte, ist es in diesem Prog- Sub-Genre was neue Bands angeht ja mittleweile eher ruhig geworden, und so empfinde ich ein Album wie „Revolutions“ momentan als überaus positiv. Die Doppel-CD, die sich konzeptionell mit dem Thema „Glaube“ in unterschiedlichsten Ausprägungen auseinandersetzt, besteht in ihrem Grundgerüst aus vier Zwanzig-Minuten-Tracks, wobei zwei kurze Stücke zur Akustikgitarre als Bindeglied fungieren und ein Sieben-Minuten-Song den Abschluss bildet. Im Booklet schreibt Rob Reed, dass Ähnlichkeiten zu anderen Bands durchaus beabsichtigt sind, was darauf hindeutet, dass hier heftigst abgekupfert wurde. Wird es phasenweise auch, sowohl bei Siebziger - Ikonen wie Yes und Genesis, und auch Marillion-Anleihen sind zu finden, aber viel mehr als alle anderen üblicherweise klauen, tun es MAGENTA auch nicht. Und darüberhinaus schafft man es locker, die vier Longtrax ohne Langeweile über die Bühne zu bringen. Christina ist eine sehr talentierte Sängerin, und die Instrumentalpassagen machen einfach Spaß. Und einen Song wie „Man The Machine“ mit Beach Boys - ähnlichen Klängen zu beginnen, muss sich eine Progband erst mal trauen. Das einzige (aber vielleicht durchaus gravierende) Problem diese Albums mag in der Tatsache liegen, dass man hier für zwei CDs „lediglich“ 95 Minuten Musik bekommt. Eine Viertelstunde weniger hätte sicher der Substanz der Stücke nicht wirklich weh getan, aber man wäre mit einer CD durchs Ziel gegangen, und das Teil wäre einfach erheblich billiger geworden.

Auch wenn das Doppel-Album vielleicht ein etwas größeres Loch in euer CD-Budget reisst, als eigentlich vorgesehen ist, die Kohle ist auf jeden Fall sinnvoll angelegt.