Dead Soul Tribe "Dead Soul Tribe" english summary

Unter dem Pseudonym DEVON GRAVES meldet sich ex-Psychotic Waltz Sänger BUDDY LACKEY wieder zurück in der Metal Welt. Aber nicht nur sein Name hat sich geändert - auch seine Musik.

Vor ca. 5 Jahren stieg BUDDY LACKEY bei PSYCHOTIC WALTZ aus, mit denen er Meisterwerke wie "A Social Grace" und das wundervolle "Into The Everflow" einspielte. Einiges erinnert immer noch an "die guten alten Zeiten", aber so manches hat sich in seinem Sound geändert. Ob zum Guten oder zum Schlechten, sei noch dahingestellt.
Was mich an PSYCHOTIC WALTZ immer fasziniert hat, war BUDDYS Stimme, die mit ihrer orientalischen Schlagseite in der Metal Welt wohl noch heute Ihresgleichen sucht. Den Fans der alten Stunde kann man Entwarnung geben: Auf DEAD SOUL TRIBE ist uns diese Stimme erhalten geblieben, kommt aber etwas dunkler und volltönender daher. BUDDY selbst sagt dazu:
"Meine Stimme klingt heutzutage viel natürlicher als früher. Bei PSYCHOTIC WALTZ klang meine Stimme nie so, wie ich sie selbst gerne gehabt hätte. Jetzt dagegen ist der Sound, den ich in meinem Kopf habe, der gleiche, der aus meinem Mund kommt." Mir gefiel seine "alte" Stimme zwar etwas besser, aber über Geschmack läßt sich ja streiten.
DEAD SOUL TRIBE ist wahrhaftig kein softes Album: Songs wie Powertrip, Comin' Down und Cry For Tomorrow krachen einem mit fetten Riffs und satten Bassläufen um die Ohren - und klingen dabei noch erstaunlich modern. Manchmal erinnert mich das etwas an die vertrackten Soundtüftler von TOOL (obwohl ich zugegebenermaßen nur deren letzte Veröffentlichung "Lateralus" kenne). Düster geht es auf DEAD SOUL TRIBE alle mal zu.
Once besticht mit ruhigen Passagen und fetten Riffs, ein perfekt ausbalancierter Song, wie man ihn nicht oft zu hören bekommt.
BUDDY wäre nicht BUDDY, wenn wir nicht noch auf Empty die PSYCHOTIC WALTZsche Querflöte zu hören bekommen würden. Außerdem stellt dieser Song mit seinen akustischen Gitarren eine kleine Verschnaufpause dar, bevor das bereits erwähnte Cry For Tomorrow wieder die Wände zum Beben bringt.
Ganz besonders in Erinnerung geblieben ist mir die wundervolle Ballade Under The Weight Of My Stone, die BUDDYS Stimme so richtig schön zur Geltung bringt und fast schon so berührt wie Hanging On A String vom legendären "Into The Everflow". Leider ist dieses gute Stück mit 1:49 Minuten etwas kurz geraten ...
Auch die Aufmachung des Albums ist gelungen, obwohl die Promo CD keinerlei Aufschluß darüber gibt, wie das Booklet später einmal aussehen soll.

Auf DEAD SOUL TRIBE findet man einerseits den alten BUDDY LACKEY wieder, kann aber auch viele neue, modernere Spielarten des Metals bewundern. Vielleicht ist DEAD SOUL TRIBE ein wenig härter geworden, als es PYCHOTIC WALZ einmal war - aber was soll auch der ständige Vergleich mit den vergangenen Zeiten. BUDDY LACKEY ist andere Wege gegangen und hat mit seinem neuen Album einen guten Beitrag zum aktuellen Geschehen in der Metal Welt geleistet.
Fans seiner alten Stammband könnten aber ein wenig enttäuscht sein, weil die so geliebten, abgedrehten Songstrukturen ein wenig abhanden gekommen sind.