t "naive" english summary

Hinter "t" verbirgt sich Sänger + Gitarrist Thomas der deutschen Progrock-Nachwuchscombo SCYTHE. Mit "Naive" ist sein erstes Soloprojekt am Start.

Überraschenderweise halten sich die Progrock-Frickeleien auf diesem Release in Grenzen. Im Gegenteil ... ambienter Rock mit zurückhaltenden Vocals, sanfte dahingleitende Gitarre (PINK FLOYD lassen grüßen), dezent eingesetzte Slowmotion-Drumloops. Der Opener She said könnte den Marillion-Sessions zu "Seasons end" entnommen sein ... feinfühlig abgerundet zieht der schöne Song seine melancholischen Kreise. A night out ist da schon vielschichtiger und kontroverser ausgefallen, denn der SOng besitzt schöne dahingleitende Space-Passagen, jedoch auch anstrengende verzerrte Passagen mit nervigen E-Drums. Round her kann da schon wieder mehr begeistern, denn hier stehen wieder Gesang, nachdenkliche Piano-Klänge und atmosphärische Keyboards im Vordergrund. Das Album bietet natürlich auch so instrumentale Highlights, wie z.B. das pink floydig anmutende Space-Instrumental Do not come back, welches seine Kraft aus der künstlerisch beibehaltenen Ruhe schöpft. Nur für hartgesottene Psychedelic-Fans taugen die Sound/Klangexperimente A day like any other day und The dark ... Geschmacksache !
Über She is dead lässt sich allerdings nicht streiten, denn hier gibts wieder ausgereifte Atmosphäre ... mit bedrohlicher Percussion, verhangenen KEyboardflächen, einfühlsamen Gesang und einem befreienden, hymnischen Refrain. Besonderes Augenmerk - das gesamte Album betreffend - verdient die Percussion, die durch ihre Zurückhaltung besonders aktzentuiert rüberkommt und dem Album eine besondere Tiefe verleiht.

Ein empfehlenswertes Album für nachdenkliche oder melancholische Stunden. Eine erstaunlich reife Vorstellung. Fans von ruhigen PINK FLOYD-Klängen und soften Neu-Marillion-Songs können hier blind zuschlagen.